Grundwissen - 2 - Kinesiologie Susanne Vater ... für mehr Gesundheit und Lebensfreude

Direkt zum Seiteninhalt

Grundwissen - 2

Das Großhirn besteht aus zwei Hälften, die fast gleich aussehen, doch haben sie ganz unterschiedliche Aufgaben. Der Einfachheit halber nennen wir sie Bruder und Schwester

  • Bruder – links

  • Schwester rechts


Die sogenannten männlichen und weiblichen Eigenschaften. Beide sind gleich wichtig und gleich wertvoll. Sie sollten sich beide gut entwickeln und auch gut zusammen arbeiten können. Denn nur so ist Lernen möglich. Die linke Gehirnhälfte beschäftigt sich gerne mit Buchstaben, Zahlen, Daten, Regeln und logischem Denken. Sie arbeitet genau, Schritt für Schritt, doch wenn zuviel Information auf einmal kommt geht gar nichts mehr. Der einzelne Baum kann untersucht werden ganz genau und in allen Teilen, aber den Wald nimmt diese Seite nicht wahr.




Die weibliche Gehirnhälfte rechts denkt und spricht in Bildern. Sie sprüht vor Ideen und Fantasie, Sie liebt Musik, Klang und Rhythmus, auch das Tanzen, sie malt gerne, aber auch das Faulenzen und Sich entspannen liegt ihr sehr. Während des Schlafes schickt sie Träume. Sie denkt in Zusammenhängen, vernetzt – und versteht sich auf das Ganze, dafür allerdings nicht auf Einzelheiten. Zudem haben sie noch eine andere Aufgabe im Körper, sie steuern jeweils die gegenüberliegende Körperseite.

Ganz wichtig ist es jetzt, dass rechts und links sich gut verstehen und über Millionen Verbindungsdrähte miteinander vernetzt sind. Hier spielt in unserem Leben die Krabbelphase während des 8.ten bis 12.ten Lebensmonat eine große Rolle. Denn da werden die meisten Synapsen über dem Corpus callosum geschlossen und die beiden sind in der Lage sich gut zu verständigen und können sich mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten prima ergänzen.


Arbeiten beide Gehirnhälften nicht sauber zusammen, kann es durchaus sein, dass man ungeschickt ist, zwei linke Hände hat, über seine eigenen Füße stolpert oder man sich dumm vorkommt. Angst und Stress sind wie ein Blitz der beide Gehirnhälften trennt und so ist man in einer solchen Situation Leistungsunfähig. Tief verankerte Glaubenssätze wie: „Das kann ich nicht, das schaffe ich nie „ sorgen ebenfalls für einen Blitz der die Verbindungsdrähte kurzzeitig durchtrennt. Emotional gesehen bedeutet dies, das auch solche Glaubenssätze in positive umgewandelt werden sollten, es ist wichtig einem lernschwachen Kind immer wieder zu vermitteln, was es bereits alles kann und das es die anderen Aufgaben auch schaffen wird.


Hier kommt nun Brain-Gym zum Einsatz.

Durch gezielte Übungen und ausreichend Wasser können wir die Verbindung wieder herstellen. Kurzzeitig vor Prüfungssituationen - oder aber bei Defiziten und Auffälligkeiten durch eine Teilnahme an regelmäßigen Kursen. Es gibt hier eine ganze Reihe von Übungen, welche von Paul E. und Gail E. Dennisson entwickelt wurden und zu einer guten Gehirnintegration führen.

Über Mittellinienbewegungen, Längungs-
bewegungen und Energieübungen wird das Gehirn und ein gutes Zusammenspiel beider Gehirnhälften aktiviert. Weitere Blockaden bei Lernschwäche oder aber auch Prüfungsängsten können durch Fehlfunktionen der Sinnesorgane entstehen.



Wie die Gehirnforschung herausfand, benötigen wir unsere Sinnesorgane, z.B. unsere Augen um an Informationen im Gehirn zu gelangen. So ist ein sauberer Blick nach oben ganz wichtig um an unser Langzeitgedächtnis zu kommen und für alles visuelle. Der Blick nach rechts und links auditive Wahrnehmung, Kurzzeitgedächtnis - und der Blick nach unten für Kinesthetische, künstlerische aber auch depressive Informationen. Über unsere Wahrnehmung, Sinnesorgane, hören, riechen, sehen, schmecken, fühlen - speichern wir Informationen, wir rufen sie aber auch so wieder ab.


Für eine gute Gehirnentwicklung ist es also von großer Bedeutung, dass wir unsere Sinnesorgane trainieren konnten, dies geschieht in unserem ersten Lebensjahr über alles, was wir tun. Säuglinge und Kleinkinder, welche ihrem natürlichen Bewegungen, die sie automatisch zu Reifung des Gehirnes praktizieren, (drehen, ziehen , sehen, greifen Verfolgung von Geräuschen mit den Ohren, der Blickrichtung bei Bewegung, krabbeln etc.) nachkommen konnten, ohne etwas auszulassen, haben eine gute Gehirnintegration.

Kinder die nicht trainieren konnten, also eingeschränkt aufwuchsen oder aber nicht mehr trainieren durften, da sie nicht im Zeitplan unserer Leistungsorientierten Gesellschaft lagen, haben in aller Regel Schwierigkeiten in der Schule.

Heute weiß man, dass über die Bewegung viel Information gespeichert wird, ausreichend Sauerstoff ist hier ebenso wichtig, am besten Bewegung an der frischen Luft. Pausen zwischen den einzelnen Lernphasen sind unabdingbar. Je nach Alter des Kindes sollte auch bei den Hausaufgaben eine kurze Unterbrechung nach 30 – 45 Minuten stattfinden. Es wäre gut dann ein Glas Wasser zu trinken und sich ein wenig zu bewegen. Wenn man hier gezielt mit Brain-Gym arbeitet, wird das Gehirn gut weiterarbeiten und die Hausaufgaben werden leicht von der Hand gehen. Auch eine ausgewogene Ernährung hat eine großen Einfluss auf das Lernen, doch dieses Thema ist selber sehr komplex und braucht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Deshalb werde ich hier nicht näher darauf eingehen.


Kurz darstellen möchte ich aber noch anhand einer Folie wie die Entwicklung der Nervenverbindungen in der Großhirnrinde verläuft.



Wie sie sehen, sind die ersten Lebensjahre sehr entscheidend. Die Wege zum Denken, also die Entwicklung der Nervenverbindungen, der Synapsen, werden vor allem in dem ersten Lebensjahren durch Bewegung gebahnt.

Bild 1: kurz nach der Geburt,
Bild 2: nach 3 Monaten ist bereits ein großes Wachstum der Nervenzellen zu sehen,
nach 3 Jahren hat noch mal in deutlicher Zuwachs stattgefunden.

Ein kleines Beispiel: Ein Kleinkind hatte wegen einer längeren Krankheit nicht genug Zeit zum Krabbeln. Dadurch konnten dann Körper und Augenbewegung nicht ausreichend aufeinander abgestimmt werden.

In seiner weiteren Entwicklung kommt dieses Kind dann immer wieder in einen grundlegenden Konflikt, wenn es rechts und links unterscheiden soll, darüber hinaus wird es Probleme bei Bewegungen haben, die dem Überkreuzmuster des Krabbelns ähneln. Unterstützen sie deshalb den natürlichen Bewegungsdrang ihres Kindes, wo sie nur können. Sie fördern damit eine gesunde neurologische Entwicklung seines Gehirns.


Doch wissen wir heute, dass das Gehirn nie auslernt. Der Gehirnforscher Robert Ornstein drückt es so aus: „ Das Gehirn ist mit einem Muskel zu vergleichen, es wächst als Reaktion auf bestimmte Erfahrungen – die Neuronen,( Nervenzellen) selbst werden größer. Verbindungen können immer wieder neu geknüpft werden, wir bleiben unser Leben lang lernfähig, okay es wird im Alter schon mal schwieriger. Die pädagogische Kinesiologie bietet den Menschen hier eine sehr gute Möglichkeit und dies in jeder Altersgruppe.


(C) 2009 - 2023
Susanne Vater
Zurück zum Seiteninhalt